4.1 Actual Play Podcast – KULT: The Island of the Dead

KULT: Von der Machete getroffen, brach der Baumstumpf mit einem schmatzenden Geräusch auf wie ein verrottender Kadaver und aus der zerschlagenen Rinde rann blutrotes Harz, in dem sich Insektenlarven wanden. Das Geräusch eines peitschenden Astes riss ihren Blick von dem fürchterlichen Schauspiel weg und sie blickte argwöhnisch in das Dunkel des Dschungels. Für einen Sekundenbruchteil glaubte sie die Silhouette eines kleinen Jungen zwischen den Büschen zu erkennen. Aber als sie ihre Sinne auf die Stelle konzentrierte, war da nichts. Ihr Verstand musste ihr Streiche spielen. Oder doch nicht? Der blutende Baumstumpf war schließlich noch da.

Die Insel

Sie wandte sich ab und ging zurück zum Lagerfeuer und den anderen Überlebenden. Ihr geschundenen Fußsohlen pulsierten bei jedem Schritt, Schweiß lief an ihrem verdreckten Körper hinab. Der Gedanke den dritten Tag in Folge einen dieser widerlichen Protein-Riegel zum Abendessen hinunterwürgen zu müssen, ließ sie sehnsuchtsvoll an die üppigen Büffets in Pattaya denken, über die sie noch vor wenigen Tagen bei Instagram geschwärmt hatte. Ein pfeifendes Geräusch ließe sie so abrupt innehalten, als wäre sie in eine unsichtbare Mauer gelaufen. Jemand klopfte ihr auf die Schulter. Überrascht fuhr sie herum, die Machete zum Hieb erhoben, und starrte direkt in die mit Asche bemalte Fratze eines Einheimischen. Das Totenschädelgesicht war von einem triumphalen Grinsen – neugierig, raubtierhaft – verzerrt, die gebleckten Lippen entblößte blutverschmierte, angespitzte Schneidezähne. Dann spürte sie plötzlich Schmerz durch ihre Schulter zucken und sah die Pfeilspitze, die sich von innen durch die Haut unter ihrem Schlüsselbein bohrte. Die Machete fiel klappernd zu Boden. Übelkeit überkam sie wie eine Welle, als sie verzweifelt in Richtung des Lagers schwankte, einen schrillen Schrei auf den Lippen. Als der zweite Pfeil sie durchbohrte brach sich eine niederschmetternde Erkenntnis Bahn: Keiner von ihnen würde diese Toteninsel lebend verlassen.

Island of the Dead

Island of the Dead ist ein Survival-Horror-Szenario, in dem vier Menschen auf dem Heimweg in ihr gewohntes Leben in einen verzweifelten Kampf ums Überleben auf einer tropischen Insel gestürzt werden. Der Tod ist für die vier kein Unbekannter, vielleicht sind sie also besser auf diese Herausforderung vorbereitet, als es auf den ersten Blick scheint…

  • Amber Wilson: Feierwütige Fashion-Bloggerin aus New York, die mit ihrer besten Freundin einen Partyurlaub in Thailand verbracht hat. Amber ist kontaktfreudig, einfallsreich und geschickt darin, Andere zu manipulieren.
  • Simon Wilkes: Frisch gebackener Absolvent eines Ingenieursstudiums, nach einem Backpacking-Urlaub auf dem Heimflug zu seiner Verlobten und seinem ersten Job. Simon ist aufrichtig, sehr intelligent und ein versierter Tüftler und Erfinder.
  • Adam Gaulin: Ein 12-jähriger Junge auf der Heimreise nach New Jersey, der seinen Sommer bei seinem in Scheidung lebenden Vater in Bangkok verbracht hat. Adam ist ein bisschen seltsam, aber sehr aufmerksam und hellseherisch veranlagt.
  • Gabriel Tomlinson: Ein ergrauter Arzt und Entwicklungshelfer, den es nach vielen Jahren zurück zu seiner Familie in New York zieht. Er ist sehr gebildet und umgänglich, aber die Geister derer, die er nicht retten konnte, lassen ihn nicht zur Ruhe kommen.

▬ Links ▬

Homepage von Helmgast zu Kult

Das Grundregelwerk

Mehr Frostcast zu KULT

Andere Actual Play Podcasts von mir zu Cthulhu.

Unterstützung per Patreon.

Um so mehr, desto besser: 5 Sterne bei iTunes helfen mir sehr.
   ▬▬▬▬ Intro / Outro ▬▬▬▬
Die Musik wurde mir freundlicherweise von Erdenstern zur Verfügung gestellt:
Musik komponiert von Andreas Petersen

4 Kommentare

  1. Ein ganz großes Lob! Eurer Rollenspiel ist so gut, dass ich teilweise vor Spannung vergessen habe zu Atmen 😀
    Bitte noch viel mehr davon! Super Podcast!

  2. Kann hier nichts neues beitragen: Mal wieder eine super Runde. Unheimlich düster, stimmungsvoll und wie immer super von jedem einzelnen umgesetzt. Mir wird immer mehr klar, das KULT für mich eine Spur zu viel ist. Die Szene mit dem Kind war echt zuviel. Bemerkenswert das ihr das aushaltet.

    Ps: Rechtschreibung wie immer ignorieren

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert