Wintersturm #8 – Asymmetrie im Rollenspiel

Asymmetrie im Rollenspiel: Es gibt sie in verschiedenen Ausprägungen, daher betrachten wir sie heute im Spiel. Kann ein regelmechanischer Erfahrungsgrad das Spiel negativ beeinflussen oder wie gehe ich als Spielleitung mit der Lücke um. Die Barbar auf Stufe 5 läuft der Bardin auf Stufe 15 hinterher und fühlt sich nutzlos, wenn die Musikerin jeden Troll auch alleine schlachtet. Was passiert mit Asymmetrien in Bezug auf Macht, sozialem Stand oder der Herrschaft? Der adlige Händler versucht dem Kapitän des Schiffes in der Karibik seinen Willen aufzuzwingen während die Matrosen das Deck schruben. Kann ich mir einen Questerfolg auch mit viel Geld erkaufen? Wie sieht es aus mit moralischen Asymmetrien in der Gruppe? Kann ich überhaupt erfolgreich sein mit einer bösen Nekromantin und einem guten Paladin? Wie wäre es denn mal, wenn wir einen Knappen und einen Ritter in der gleichen Gruppe haben. All diese Fragen diskutieren wir und zäumen der Thematik unsere eigene Meinung auf.

Rollenspieltheorie Asymmetrie im Rollenspiel

Gemeinsam mit Martin, Tobi und Torsten sprechen wir über Asymmetrien. Nachdem wir beim letzten Mal um Powergaming und Autonomie analysiert haben, wollen wir heute diese Themen erneut aufgreifen und miteinander in Beziehung setzen. Der Podcast kann selbstverständlich auch ohne ihre Vorgänger gehört werden, doch er harmoniert mit dem zuvor gesagten. Falls euch die Diskussion gefällt, dann hört euch auch die anderen Podcast von uns und dem Wintersturm an.

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Die Musik wurde mir freundlicherweise von Erdenstern zur Verfügung gestellt: Musik komponiert von Andreas Petersen

8 Kommentare

  1. Cooles Thema! Ich finde es ist fortgeschrittenes Rollenspiel, wenn Adlige und Gemeine in einer Gruppe auf diese Unterschiede eingehen kann. Meiner Meinung nach gibt es das ungeschriebene Gesetz, dass alle Spieler sich auf Augenhöhe befinden. So wie man auch am Tisch sitzt. Es kann super spannend sein, einen Knappen zu spielen, wenn der Spieler des Ritters sich darauf einlässt. Aber das ist eben Advanced RPG.
    Danke für das tolle Thema 😀

    1. sehr gerne.
      Hast du schon eigene Kommentare zum neuen Thema, Spieler mit unterschiedlicher Symmetrie (höre letzten paar Min als Teaser).
      Ich glaube auch, dass es auf Augenhöhe sein muss und schon anspruchsvoll ist, sowas zu balancen

  2. Noch mal zu dem Thema Sklavenspiel. Richtig cooles Konzept und das ist eben nur spielbar mit Spielern die mitziehen und die man im besten Fall gut kennt. Dann klappt das super.
    Ich finde das Angebot nicht verkehrt, dass der andere Char anbietet die Sklavin zu kaufen. Das bietet Möglichkeiten für tolles RPG, aber in dem Fall wurde das Rollenspiel-Angebot (Sklavenspiel als RPG) nicht angenommen, sondern zerstört. Und zwar einfach nur weil er es konnte. Das ist leider sehr schade.

  3. Hallo zusammen,

    für mich klingt das so, als ob das asymetrische Spiel doch eigentlich nur dann zum Problem wird wenn man es als Runde nicht (im Idealfall vorher) anspricht. Grade die Asymetrie bietet doch sehr viel Potential für Charakterspiel. Das gute Beispiel mit dem Praiosgeweihten habt ihr ja selbst gegeben.

    Auch der Tod des Efferdgeweihten wäre doch ein spannender Ansatz: Ohje; Efferd gibt uns ein Zeichen, dass diese, unsere Reise unter einem schlechten Omen steht. (Für den Spieler ist es natürlich trotzdem blöd wenn der Charakter stirbt.)

    Zu eurer D&D Diskussion von wegen Magier/Priester vs. Nichtzaubernde: Das sollte sich durchaus wieder skalieren, wenn man mehrere Kämpfe am Tag ohne Rast hat. Diese Situation lässt sich als Spielleiter ja durchaus erzeugen: Die Patrollie die die Spieler zufällig erwischt. Der kleinere Drache, der den magischen Gegenstand entdeckt hat und ihn stehlen will etc. – Ob die Gruppe allerdings gerne so kampflastig spielt ist eine eigene Frage die man am besten klärt bevor man mit spielen anfängt. Ggf. gibts dann Systeme die den gewünschten Spielstil besser unterstützen.

    Was ihr nur am Rande erwähnt habt, was aber auch mMn ne kurze Diskussion wert ist wäre die Erfahrungspunktevergabe:
    In “klassischeren” Rollenspielen wird ja oft allgemeine XP verteilt und dann nochmal Charakter-/Spielerbezogen auf deren Taten: Gutes Rollenspiel, Gute Ideen, dramatische Ereignisse. Dies führt zu einer unterschiedlichen XP-Verteilung und kann mittel- bis langfristig ebenso zu einer Kluft führen. – Wie geht ihr damit um? Ist das so gewollt für euch? Sagt ihr “alle kriegen das gleiche”? Wie geht ihr damit um?

    Viele Grüße
    Thomas der Zweite

    1. ich persönlich gebe immer gleich viele XP und gleiche die Charaktere eigentlich immer aneinander an.
      Grade längere Reisen ohne Pausen können besonders spannend sein, wer wie mit seinen Ressourcen umgeht, stimmt

  4. Andere Asymmetrie die mir noch eingefallen ist (oder kam diese vor?): Die zwischen Spieler und Charakter. Wenn der Spieler extrem extrovertiert ist, der Charakter aber ein mürrischer alter Kauz (oder umgekehrt, ein eher ruhiger Spieler spielt einen Barden). Kann ich als Spieler überhaupt einen weltentrückten Elfen rüberbringen oder wird das nur der “Kumpel mit den Bogen und Zaubersprüchen”-Klischee?

  5. Eurer Definition des Literaturbegriffs “Protagonist” kann ich leider nicht zustimmen.
    Der Protagonist stammt aus dem griechischen Drama. Da war selten der Protagonist [Hauptcharakter] derjenige dessen Entscheidungen die Geschichte voran trieben oder am Ende zum Erfolg führten. Meist ist der Protagonist den Heldentot gestorben. (siehe z.B. die Ilias von Homer)
    Protagonist bedeutet nur die Figur im Mittelpunkt der Geschichte zu sein, mehr nicht.
    Der Protagonist muss nicht die stärkste Entwicklung durchmachen oder
    Nach eurer Definition wird Frodo im Herrn der Ringe zum Protagonisten von HdR:
    “Ich nehme den Ring … Ich bringe den Ring nach Mordor. Obwohl ich den Weg nicht weiß”.
    Damit wird er die Zentrale Figur. Der der sich entschieden hat, den Feuerreif zu tragen. Der der heldenhaft leidet. Aber eigentlich war er dies schon viel früher.
    Das er am Ende scheitert ändert nichts daran.
    Deuteragonisten wie Sam, Gandalf und Aragorn richten ihre Taten und Entscheidungen nach denen des Protagonisten aus.
    Tritagonisten wie Pippin, Merry, Boromir halten die Handlung spannend und können mal mehr mal weniger absichtlich auch antagonistisch eingesetzt werden.
    Pippin der in Moria die Orks alamiert oder Boromir der an den Rauros-Fällen Frodo verrät.

    Nach dem Frodo und Sam die Gefährten verlassen spaltet sich die Gemeinschaft.
    Wir erleben eine Zeitlang 2 Geschichten:
    1. Die in der Frodo weiterhin der Protagonist ist
    2. Die in der Aragorn diese Rolle und seine Rolle als König von Gondor einnimmt.

    Doch kurz vor Ende führt Tolkin die beiden Stränge wieder geschickt zusammen, Aragorn entscheidet nämlich zum schwarzen Tor zu ziehen und zwar nur zu einem Zweck:
    Saurons Blick von Frodo, dem Ring und Sam abzulenken.
    Tolkin zeigt das Frodo immer noch der Protagonist ist, obwohl er für mehrere Kapitel keine Rolle spielte.

    Im P&P ist es wichtig eine stetige Balance zu wahren.
    Entweder jeder in der Gruppe muss die Chance haben Protagonist zu sein oder die Gruppe darf keinen Protagonisten stellen (NPC als Protagonist oder einfach eine Geschichte ohne Protagonist).

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