Die frühen Jahre – Interview-Reihe PnP Verlage

Pen&Paper Verlag: Wie bereits im Ankündigungsbeitrag erwähnt, folgen hier die Antworten auf die erste Frage von euch. Natürlich beginnen wir chronologisch mit der Gründung des Verlags.

Seit wann verlegt ihr Pen&Paper und wieso habt ihr damals angefangen?

Peter von Pegasus Spiele:

Unsere Gründer und Inhaber, Andreas und Karsten, waren und sind selbst Rollenspieler. Nachdem sie 1993 das Ladengeschäft eröffnet hatten, waren Rollenspiele ein Schwerpunkt im Verkauf. Und dann kam schon bald die erste Verlagstätigkeit mit Rollenspielen dazu: 1995 bis 2004 haben wir die deutsche Ausgabe von GURPS verlegt, 1997 kam Midgard hinzu (Midgard erschien ab 2005 im Eigenverlag von VFSF / Midgard Press, blieb aber im Vertrieb von Pegasus Spiele). Cthulhu folgte 1997, Shadowrun 2008 und zwischenzeitlich (2003 bis 2005) waren wir der deutsche Verlag für das Der Herr der Ringe Rollenspiel von Decipher. Rollenspiele waren seit der Verlagsgründung wichtig für uns – und werden es auch bleiben.

Patrick vom System Matters Verlag

Wir haben uns als Verlag 2015 gegründet und 2016 mit Beyond the Wall das erste Spiel herausgebracht. Grund war, dass wir im Rahmen unseres Podcastes seit 2009 viele Spiele kennengelernt haben, die es leider nicht auf Deutsch gab. Unserer Ansicht nach ein absoluter Verlust für die deutsche Rollenspielszene!

Manni von Mannifest Games

Gegründet wurde der heutige Verlag „Mannifest Games“ im Februar 2015. Zwischenzeitlich unter dem Namen „Creativity Forge“ erstellen und verlegen wir (Rollen-)Spiele aus der Liebe zum Hobby und den phantastischen Welten.

Tobias vom Donnerhaus

Unser erstes Produkt erschien im November 2018. Tatsächlich war es eher ein Zufall. Wir arbeiteten an einem Rollenspielprojekt, bei dem einige Fantasykarten „abfielen“. Also dachten wir uns, eine davon als Gratis-Download zu veröffentlichen. Eigentlich wollten wir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht weiter als Verlag tätig sein, sondern „im stillen Kämmerlein“ weiterarbeiten.

Allerdings kamen die Karten echt gut an, und wir beschlossen, einen Patreon aufzusetzen und monatlich Schauplätze zu veröffentlichen. Der lief für einen kleinen deutschen Rollenspiel-Patreon ziemlich gut, mit immerhin mittlerweile über 40 Unterstützenden, die uns monatlich etwas beisteuern.

Der Hauptgrund, warum wir eigene Rollenspielprodukte entwickeln und veröffentlichen, ist einfach: Wir lieben Rollenspiele. Wir finden sie großartig. Kein anderes Hobby ermöglicht es den Leuten, sich kreativ so auszutoben. Es ist sozial, lehrreich und spannend. Es bietet Möglichkeiten, sich auszuprobieren, es kann lustig sein oder ernst, es kann schockieren oder auch die Augen für Neues öffnen. Wie könnten da nicht auch wir mit unseren Produkten kreativ mitwirken?

Wir glauben, dass wir einen interessanten und bereichernden Beitrag zum deutschen Rollenspiel leisten können. Erst die Vielfalt macht die Szene lebendig und sorgt dafür, dass wir neue und alte Spielende begeistern können, damit die Pen & Paper Community hierzulande blüht und gedeiht.

Christian von Black Mask

Wir haben Black Mask 2018 gegründet. Wir wollten unserer eigenes Rollenspiel veröffentlichen und der Verlag war die einzige Möglichkeit, das zu tun, ohne von anderen abhängig zu sein.

Jens von Ulisses Spiele

Die Geschichte von Ulisses Spiele begann in den frühen 90er Jahren als kleiner Rollenspielladen, gegründet von Ulrich Roos in Hofheim am Taunus. 1997 wurde Ulisses Spiele dann in eine GMBH umgewandelt, in der der heutige Geschäftsführer Markus Plötz erst mitarbeitete, dann als 50% Teilhaber einstieg und die er dann im Jahr 2000 schließlich übernahm. Aus einem Fantasyladen in der Seitenstraße einer Nebenstraße in Wiesbaden ist über die Jahre der bedeutendste deutsche Rollenspielverlag gewachsen. Denn aus einem Laden wurden zwei und bald darauf stand die Entscheidung an weiter zu wachsen. Ulisses Spiele wurde Großhändler und belieferte fortan die deutsche Rollenspielszene mit Produkten, anstatt selbst Läden zu betreiben.

Auch als Verlage begann Ulisses Spiele, die ersten Spiele selbst zu verlegen und entwickeln. 2007 dann konnte Ulisses Das Schwarze Auge übernehmen, Deutschlands größtes und bekanntestes Rollenspiel. Damit begann der Verlag einen immer größeren Stellenwert in der Firma einzunehmen. Zahlreiche andere Spiele gesellten sich mit der Zeit zu DSA hinzu, Pathfinder, Die Welt der Dunkelheit, Dungeons & Dragons und zahlreiche andere Namen von internationalem Ruf. Mit HeXXen 1733 wurde auch ein weiteres eigenes Rollenspiel im Verlag entwickelt.

Seit 2015 veranstaltet Ulisses Spiele Crowdfundings zu besonderen Projekten, die sich nicht ohne die direkte Unterstützung der Fans und Kunden umsetzen ließen. Auch auf Sozialen Medien und beim Streaming von Rollenspielen ist Ulisses Spiele präsent und Nahe bei den Fans. Mit weiterem Wachstum, Ulisses Spiele hat mittlerweile mit Ulisses North America eine Tochterfirma in den USA, kam natürlich auch Veränderung. 2017 entschied sich Ulisses Spiele, den Großhandel abzugeben und sich auf das Verlagsgeschäft zu konzentrieren. Im selben Jahr konnte Ulisses Spiele den silbernen Ennie für das beste Setting gewinnen, einen der renommiertesten internationalen Rollenspielpreise.

 

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[…] Paper befragt er die deutschen Rollenspiel-Verlage zu verschiedenen Themen. Im ersten Teil geht es um die Frage nach den frühen Jahren der […]

Frederik

coole Fragen von dir

[…] Die frühen Jahre – Interview-Reihe PnP Verlage […]