Kampagnenplanung

Heute soll es um das Thema Kampagnen gehen und wie ich solch eine aufziehen könnte.  Da ich oft mit Neueinsteigern im Pen&Paper Bereich zu tun habe, hat sich diese Frage gehäuft gestellt. Wie sehen die ersten Schritte aus?

Der Beginn

Wie so oft sollte eine große, aber spontane Idee reifen und nicht direkt umgesetzt werden. Ich habe im Verlauf meiner Zeit viele Phileasson oder Borbarad / G7 Runden gesehen, die nach wenigen Wochen gescheitert sind. Es mag viele Spieler geben, die gerne in diese Kampagnen geworfen werden wollen, nur wenige entscheiden sich dann auch den Spielleiter zu machen. Nehmen wir an, dass wir diesen gefunden haben.

Jedem muss klar sein, dass solche Kampagnen nicht in wenigen Wochen beendet ist und ich mir dann eine große Auszeichnung an die Uniform pappen kann mit einem “hat G7 gespielt” Wappen. Nicht ohne Grund gibt es nur wenige, die solch ein Durchhaltevermögen tatsächlich haben und sich brüsten können. Einige Gruppen scheitern im Prequel und erreichen noch nicht mal den Start einer Expedition. Berge des Wahnsinns oder auch Horror im Orient-Express aus der Cthulhu-Welt oder die Kingmaker bei Pathfinder können sich arg ziehen. Ihr müsst dafür arbeiten und Zeit investieren, dass diese Aneinanderreihung von Abenteuern von Erfolg gekrönt ist. Ihr alle!

Thema der Kampagne

Mit einer der wichtigsten Punkte: Was soll thematisch passieren? Leider ist vielen zu Beginn noch nicht ganz klar, worum die Kampagnen gehen soll. Lest euch hierzu Artikel durch. Früher gab es noch kein Internet, da könnte man auf Leserbriefe in den Fanmagazinen zurückgreifen. Heute haben wir natürlich den Quell allen Wissens und sollten uns dort schlau machen. Schaut euch Abseits von Verlagsseiten an, was Fans dazu sagen. Lest euch ins Thema ein und fragt euch: Wollt ihr tatsächlich zwei Jahre in der Antarktis im Schnee buddeln und Alien-Skelette ausbuddeln? Wollt ihr in einen Mega-Dungeon unter einer Taverne und diesen Raum für Raum aufklären, jedes Monster totschlagen und mehr Ausrüstungen freischalten? Es gibt nicht nur Rezensionen in Blogs sondern mittlerweile auch mit Bild oder Ton-Material. Alternativ die aufgezeichneten Spielrunden in den weiten des Internets um sich einen Eindruck zu holen.

Charaktererschaffung

Anders als in einer Spontanrunde oder einem kurzen Oneshot haben die Charaktere mal wirklich Zeit sich kennen zu lernen und auch aneinander zu wachsen. Ob der Spielleiter dann solch epischen Hintergründe in einer Taverne verbindet oder sich einen geeigneteren Start ausdenkt, liegt letztendlich bei ihm, hier kann aber durchaus mehr Potential gegeben werden.

Was ich spannend finde, wäre eine Themenrunde, die oft in anderen Abenteuern nicht gespielt werden kann. Ritter und Knappe mit Tross. Gottesfürchtige Pilger mit denselben Idealen und Moralvorstellungen. Weißmagier und sein Paladin, Schwarzmagier und seine Raufbolde…

Macht euch und den Spielern klar wohin die Reise grob geht. Wollt ihr die Welt nur erkunden und bereisen oder tatsächlich etwas verändern? Zum Guten oder zum Schlechten? Sprecht mit ihnen und lasst sie nicht blind ins Messer laufen. Wenn sie erkennen, dass sie den falschen Charakter gebaut haben oder sich etwas anderes vorgestellt haben, führt das nur zu Frust. Vermeidet das. Ihr müsst nicht Spoilern, aber einen groben Weg solltet ihr verraten.

Vorbereitung des Spielleiters

Selbstverständlich sollte der Spielleiter den groben Faden und Metaplot kennen. Es bringt nichts, wenn ihr während des Spiels Seite für Seite lest und dann nur auf kurze Zeit wisst, was als Nächstes folgt. Ich gehe davon aus, dass dieses Prinzip klar sein dürfte! Zum Vorbereiten gehört aber nicht nur das Lesen, sondern auch das Verstehen. Was kann ich verändern, ohne dass mir meine Kampagnen um die Ohren fliegt? Welche NPCs dürfen meine Helden aus Versehen oder absichtlich umbringen oder verletzten? Wie muss ich Elemente einführen? Falls ihr in speziellen Städten spielt, dann macht euch klar, welche Orte und Gebäude wichtig sind. Wie hoch die Reisedauer von Stadt zu Stadt ist. Was passiert, wenn meine Helden scheitern und es zum Gruppen-Wipe kommt? Sind die Kampagnen zu Ende oder kann ich mit anderen Charakteren den Rest retten? All diese Fragen sollten beantwortet werden, nehmt euch dafür die Zeit, die ihr braucht.

Entwicklung

Stichwort Progression. Die Charakterentwicklung sollte spürbar sein. Wenn die Helden nicht Wochen- oder Monate lang in der Taverne oder im Bauerndorf sitzen bleiben, dann sollten sie auch mit entsprechenden Erfahrungspunkten oder EXP belohnt werden. Ob ihr die pro totem Monster vergebt oder Abschnitte der Geschichte ist fast egal, wichtig ist nur, dass die Spieler merklich besser werden in dem was sie tun. Bekommen sie Gold und Edelsteine oder Aktien-Wertpapiere für ihr handeln? Ein eigenes Raumschiff, persönlichen Besitz und Gebäude, wenn sie den Antagonisten aufgehalten haben, dann mag das die Spieler und auch ihre Charaktere belohnen und hier solltet ihr im Rahmen auch nicht sonderlich geizen. Habt ihr diese Besitztümer einmal verteilt, dann sollten sie nicht aus einer Laune heraus genommen werden. Das Helden irgendwann wahrlich mächtig werden, lässt sich sowieso nicht verhindern, lasst einfach ihre Verantwortung für die Welt mit wachsen.

einfach Anfangen…

Wie Kampagnen sich dann entwickelt, kann niemand vorhersehen. Lasst es auf euch wirken, geht auf Ideen von Spielern ein und hört ihnen zu. Da ich hier schlicht über den Beginn einer Kampagnenplanung spreche, beende ich hier mit den paar Gedankenfetzen den Blog und gebe ich euch noch den Livestream mit auf den Weg. Wir haben vor einiger Zeit schon im Teamspeak darüber gesprochen, hört euch auch gerne hier unsere Gedanken dazu an

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[…] Kampagnenplanung […]

[…] Fewshots über mehrere Abende könnt ihr euch etwas mehr Zeit lassen mit dem Erzählen. Was eine gute Kampagne braucht, findet ihr noch in einem anderen Blog. Ich persönlich mag es überhaupt nicht, die […]