Es wird wieder Zeit für einen Con-Bericht. Der Letzte ist schon etwas her und eine richtige Convention ist es trotzdem nicht. Der Gratisrollenspieltag dieses Jahr fiel leider auf einen denkbar schwierigen Tag und dennoch war bei uns in Braunschweig die Hütte ziemlich gut besucht. Gleichzeitig mit den Protesten in ganz Europa zum Artikel 13 bzw. 11 und den mittlerweile umbenannten Artikel 17, trafen sich an diesem Samstag überall in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Rollenspieler.
Brot und Spiele
Die Veranstaltung in Braunschweig wurde von den Betreibern Brot und Spiele organisiert. Seit vielen Jahren trommeln sie Monat für Monat die Community aus dem Süd-Niedersächsischen Umkreis zusammen und sammeln sie im Jugendzentrum Rotation.
Beim Eintreffen um kurz nach 14.00 Uhr war bereits ein großer Stand aufgebaut mit vielen Rollenspielbüchern zu den verschiedensten Büchern. Greifenklaue hat hier für kleines Geld alle möglichen Systeme oder Bücher und Hörspiele angeboten, ein Traum für jedes Nerdherz. Im hinteren Teil des Jugendzentrums war eine Lounge eingerichtet mit Küche und Tresen. Tische und Sofamöbel haben eingeladen zum Verweilen und hier lagen auch die zahlreichen Flyer aus, Schnellstarter zum Mitnehmen und Brettspiele für Unentschlossene. Kaffee und Kuchen sind eigentlich bei jedem Brot und Spiele in rauen und leckeren Mengen vorhanden, das ist unter Anderem auch das Konzept und der Namensgeber der Aktion. Im Hinterhof des Jugendzentrums war ein Grill aufgebaut, an dem jeder eigenes mitgebrachtes Grillgut grillen konnte (der eingefleischte Braunschweiger weiß natürlich um diesen Fakt).
Jugendzentrum
Im oberen Geschoss gab es einen großen Abgetrennten Saal. Hier wurden zum Einen die Tabletopper untergebracht, zum Anderen konnten sich hier auch Pen&Paper Rollenspieler ihre Plätze suchen oder die Brettspieler sich ausbreiten. Nachdem ich mir meinen Platz gesucht habe und mich ausgebreitet habe, konnte ich meine Runde ausschreiben und diese war tatsächlich nach 5 Minuten voll. 15.00 Uhr wollte ich beginnen, es blieb aber noch etwas Zeit, sodass ich noch den anderen Spielleitern beim Aufbauen zugesehen habe und mich auch unten noch etwas umgesehen habe. Platz war viel und jeder konnte sich in seine Ecken zurückziehen oder auch neben dem Saal die Räume unten benutzen.
Beyond the Wall
Ich durfte mich über vier Frauen und einen Mann freuen, fünf Spieler insgesamt. Zwei von ihnen waren alte Hasen im Pen&Paper, drei haben noch nie oder sehr wenig gespielt. Die Klassen wurden verteilt und es begann der schönste Teil von Beyond the Wall. Das Erstellen der Charaktere und das Wachsen des Dorfes. Ich habe im Vorfeld bereits ein Mal gespielt und dabei meine Liebe zu diesem System gefunden, grade für kurze Convention-Runden von 3-4 Stunden eignet sich das Abenteuerformat perfekt. Nachdem ich das Spiel auch rezensiert habe, konnte ich eine Runde online leiten, dies war jetzt mein erstes Mal am Tisch.
Nach einer Stunde des Regeln erklären und und angleichen der Hintergrundgeschichte haben wir eine kurze Pause gemacht und dann ging es los. Gespielt haben wir “Der geheime Kult” von John Cocking & Peter Williams. Da sich die Abenteuer mit der Erstellung der Charaktere und dem Dorf immer anders entwickeln, kann man die Settings aus dem Grundregelwerk auch mehrfach bespielen. Kurz zu unserem Szenario: Ein Krieg vor ein paar Jahren hat böse Vorzeichen gebracht, ein wirrer Söldner erzählt seit Jahren seine Geschichten, die niemand so recht glauben kein. Vor drei Wochen wurde der Onkel einer Spielerin erhängt aufgefunden, ein finsteres Symbol in seinen Körper eingeritzt. Die Dorfhexe verschwand und ein “Wesen” flog am Dorfplatz gen Himmel. Ein finsterer Stern oder Komet flackert über dem Dorf Waiblingen und dräut Gefahren.
Waiblingen gegen Steinfurt
Wie jedes gute Dorf braucht man eine Feindschaft zu dem ein paar Kilometer entfernten Gegenstück. Als wir das Spiel in der Taverne eröffneten, ging es dank dem “was Kürzlich geschah” super schnell los und die Spieler haben direkt in ihre Rollen gefunden. Fix zum Dorfplatz und von den nächtlichen Ereignissen erzählen, dann haben sie auch schon nach kurzer Spurensuche vom örtlichen Jäger erfahren, dass auch ein paar Schafe fehlen. Eigentlich als Red-Hering gedacht habe ich nach einer verpatzten Zaun-Reparatur ein weiteres Schaf ausbüchsen lassen und schlicht zu einem Kultplatz laufen lassen.
Als sie am nächsten Tag dort auftauchten, trank das Schaf an einem See aus Blut und griff dann die Helden plötzlich mit Reißzähnen an. Sie haben sich ziemlich verjagt, schöne Szene. Fix die Dorfkarte umgedreht und auf die Rückseite einen kleinen Kampfplatz gezeichnet, mit Mensch-ärger-dich-nicht Figuren statt Tokens den Kampf zügig durch simuliert. Perfekter kleiner Kampf um die Regeln zu vertiefen. Zusätzlich haben sie danach die verschwundene Dorfhexe hier gefunden, ebenso aufgeknüpft von finsteren Mächten.
Finale
Bei ihrer Rückkehr zurück nach Waiblingen haben sie schockiert festgestellt, dass fünf Tage verstrichen sind in ihrer Abwesenheit und die Dorfbewohner zu Großteilen verschwunden sind. Nur noch zwei NPCs blieben ihnen, der Jäger und der Schmied.
Im Rathaus haben sie dann mit dem magischen Blick einen geheimen Keller gefunden, sind durch den Uhrenkasten in eine alte Krypta geschlichen (wie auch immer die Krypta da hin kommt) und der Endkampf begann. Ein Tor in eine andere Dimension, die Opferung des Bürgermeisters durch seine eigene Frau und ein übergelaufener Vater, der gegen seinen eigenen Sohn kämpfe… ein würdiges Finale also. Alles ist besser mit Höllenhunden.
Eine Großartige Runde also zum Gratisrollenspieltag also, viele neue Leute kennengelernt und drei Neulingen den Mund wässrig gemacht. Ich bin hoch zufrieden! Ein langes Gespräch mit Organisator Matze und abschließend mit meinen erfahrenen Spielern über Splittermond, ich komme gerne wieder. Herzlichen Danke an alle Beteiligten,
Frosty
PS: Hier könnt ihr noch einen Bericht über die SPIEL 2018 finden.
PPS: Zum Abschluss des Abends habe ich noch den herausragenden Stream zu Cthulhu bei Pegasus gesehen. Pen&Peter mit einer absoluten Top-Besetzung!
[…] Frosty war in Braunschweig beim GRT, der von Brot und Spiele organisiert wurde, und hat Beyond the Wall angeboten. Und hinterher noch dem GRT-Stream zugesehen und mich beim Zocken bewundert. Das ist Einsatz! […]
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