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Rezension: Schattenjäger – Das Handbuch der Radikalen

Viel zu viele Bücher stehen in meinem Regal und warten darauf gelesen oder rezensiert zu werden. Ich verbinde beides und präsentiere euch hier meine Meinung zu diesem etwas älteren Buch, was aber weiterhin unglaublich lesenswert bleibt, wenn ihr euch mehr mit der Inquisition auseinander setzen wollt. Richte die Waffen des Feindes gegen ihn!

Die Fakten

270 Seiten

Preis: 45 €   //   Preis pro Seite: 17 Cent

Erschienen: Juni 2011

Autor: Ross WatsonAlan Bligh John French 

Aufbau und Inhalt

Ganze acht Kapitel werden uns hier präsentiert, die mal mehr, mal weniger lang sind.

Wie in den anderen Quellenbänden auch, werden wir mit einer Sammlung an Handouts konfrontiert, die sich in diesem Fall um den Lebenslauf einer Assassinin der heiligen Inquisition dreht. Zunächst einfach Aufträge für die Akolythin wechselt sie immer weiter in die Schatten und bleibt so lange dort, bis nicht einmal ihr leitender Inquisitor weiß, auf welcher Seite sie nun steht.

Das Buch leitet somit ein in die Anhänger der Radikalen Fraktionen. Es gibt kein weiß und grau mehr nur noch einen schwarzen Schmier. Du wirst als Puritaner geboren und stirbst als Radikaler. Diesen Leitsatz solltet ihr beherzigen, wenn ihr die Zeilen lest und von Mitgliedern der Ordos erfahrt, die mit Xenos gemeinsame Sache machen oder die so entrückt sind, dass sie den Imperator töten wollen. Im Glauben Gutes zu tun benutzen sie Haeretec und beschwören mit voller Absicht Dämonen in ihre unwissenden Akolythen. Willkommen in der Inquisition!

Der Sündenfall

Zunächst wird der Begriff Radikal definiert, was an sich schon sehr schwierig ist. Euch wird beim Lesen des Buches aber auch klar werden, wie tief die Schattenwurzeln mittlerweile geschlagen haben. Es werden Strafen aufgeführt, die denen dräuen, die sich dem Flüstern hingaben und dann neue Klassenpakete vorgestellt. Kinder von Dunkelschiffen als Aufsatz für die Raumfahrer oder befleckte Progena, falls ihr mal immer eine schwarze Adepta Sororita spielen wolltet. Hintergründe erklären wie sich solche Charaktere spielen könnten und was man zu Spielstart schon alles erlebt haben könnte. Zahlreiche alternative Ränge werden vorgestellt: Mortiurgen, Straflegionäre mit Sprengstoffkrause oder Warpdilettanten und Hexen. Ihr dürft mit Einwilligung der Spielleitung auch Dämonenwirte spielen und Pakte aushandeln

Fraktionen

Die hier aufgeführten Fraktionen sind sehr ausführlich dargestellt. Seishiroa und meine Wenigkeit haben ja bereits in unserem zweiten Podcast zur Inquisition eine Menge über diese Abkömmlinge gesprochen, doch hier findet ihr noch geballteres Wissen auf über 60 Seiten zu den acht großen Verschwörungen. Ich verweise an dieser Stelle entweder auf das Buch selbst, wenn ihr hier interessiert seid oder den oben genannten Podcast.

Zudem werden ausgewählte Inquisitoren oder adlige Häuser beschrieben und erklärt, wie sie so tief fallen konnten um einen Weg aufzuzeigen, wie es in der eigenen Spielrunde funktionieren könnte. Oder aber ihr greift euch gleich exakt diese Beispiele und benutzt sie für eure eigenen Zwecke!

Der Schattenkrieg

An sich ein Ausrüstungskapitel. Was kann ich wann wo wie bei wem kaufen, wenn ich gute Verbindungen habe. Welche neuen Sonderfertigkeiten haben Schwerten mit Dämonen darin oder wieviel Schaden macht eine orkische Panzermine? Egal welche der Ordos ihr hier spielt, es findet sich sicherlich etwas in den Bleikammern. Verdammnis und Wahnsinn warten auf euch, solltet ihr zugreifen. Neben Waffen gibt es natürlich auch beseelte Rüstungen und Servitoren, Drogen oder Werkzeuge. Viel Spaß

Die dunklen Künste

Wenn ihr gerne Psiphänomene auswürfelt:

Hier habt ihr sicherlich eure Freude. Ihr findet in diesem Kapitel Chaosrituale, neue Gefahren des Warps und Hilfen zur Hexerei und Sternenkunde. Hier geht es nun vor allem um allerlei Dämonenhandwerk des Ordo Malleus. Da ihr aber nicht die Bösen™ seid, sondern Akoluthen, die nur kurz falsch abgebogen sind, kann man euch ja eigentlich fast garnicht nachtragen, wenn mal was nicht klappt und der Himmel Blut weint.

 

Die Verlockung durch die Xenos

Orkwaffen mögen nun noch recht harmlos sein, doch was ist mit den Eldari oder Tau, die mit jeder Silbe Lügen in eure Köpfe pflanzen? Was ist mit den Xenoskreaturen, die vor Äonen gestorben sind, deren Ruinen aber immer noch gefunden werden können. Kugeln, die ewiges Leben versprechen und euch erst danach erzählen, dass sie eure Seele fressen. Bibliotheken mit Wissen aus Urzeiten und Verhandlungsbasen mit dem Abschaum. Wir erfahren hier mehr über die Familie Haarlock und ihre Schätze, die später dann in einer dreiteiligen Kampagne münden oder die Saatwelt AFG:218 und ihre Überreste.

Die Radikale Kampagne

Das Kapitel tut exakt das was drauf steht: Der Spielleitung erklären, wie man all dies kombiniert, vereint und so einbaut, dass alle Spaß haben. Sind nur die Akolythen radikal oder auch ihr Inquisitor. Wird er sie jagen für ihre Frevel, wenn er selbst puritanisch ist oder wie agiert ein eben jener, wenn er der radikale ist? Der Kampf gegen andere radikale Gegner und Konflikte innerhalb der Inquisition, Exkommunikation und ganze Kriege, die Planetensysteme verdampft haben.

Calixische Radikale

Auch hier der obligatorische Überblick über ein paar ausgewählte Antagonisten. Felroth Geld oder Arcturos tauchen immer mal wieder in all den Calixischen Quellenbüchern auf und treiben dort ihr Unheil. Allesamt mit Vita und dem Grund für ihre Abkehr.

Kritik

Das Buch erklärt unglaublich viele Hintergründe und macht aus der heiligen Inquisition etwas, das so viel weiter auffächert. Neben dem entgegengesetzten Buch Blut der Märtyrer musste ich mich hier wahrlich konzentrieren den Mund zuzulassen. Wie krass die Ansichten einiger Ordo-Mitglieder sind, hat nichts mehr mit hehren Zielen zu tun. Maschinengeister mit Dämonen zu kombinieren und Menschen grausame Schmerzen zuzufügen, um den Ruhm des Imperiums zu mehren, ist schlicht falsch. Kriege anzuzetteln, damit Reich der Menschen nicht “schwach” wird und daher mehrere Millionen Leben zu beenden… All solche Dinge finden sich in diesem Buch. Warhammer 40K war nie politisch korrekt und dieses Buch setzt dem mal wieder eine neue Krone auf.

Ich habe nicht vor eine solche Kampagne zu leiten oder auch Charaktere aus dem Spektrum zuzulassen, aber für einen dichteren Hintergrund ist dieses Buch dennoch eine Empfehlung wert.

Den Preis finde ich leider zu hoch, allerdings sind die 270 Seiten in Farbe auch recht viele. Eure Entscheidung, meine Punkte liegen bei 16/20. Ihr findet hier übrigens noch mehr Warhammer Rezensionen von mir: Eisenhorn Reihe und auch die Deathwatch Comics.

 

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