Rezension: Eisensturm – Iron Warrior Chaos-Space Marines

Nachdem ich die große Ciaphas Cain Reihe angefangen habe, bin ich mehr denn je in einer Suchtspirale der Black Library gefangen. Ein Buch nach dem Anderen wandert über meinen Wohnzimmer-Tisch und wartet darauf von mir gelesen zu werden. Ich habe bereits die Chaos Space Marines von Nurgle sehr lieben gelernt, mit den Iron Warrior tue ich mich aber etwas schwer. Wieso erfahrt ihr hier.

Die Fakten

444 Seiten

Preis: 14 €   //   Preis pro Seite: 3 Cent

Erschienen: April 2020

Autor: Graham McNeill

Planet Hydra Cordatus

Der rote Planet ist staubig, lebensfeindlich und langweilig. Soldat Hawke ist ein Säufer, Glücksspieler und Raufbold. Gemeinsam mit seiner Kompanie versieht er den Dienst auf Hydra Cordatus, bewacht das Nirgendwo einer gewaltigen Flottenbasis und vertreibt sich die Jahre des Friedens mit Einträgen in seine Dienstakte. Mitten in diese Tristes stößt ein Angriffssturm der Iron Warrior, die kein Stein auf dem Anderen lassen!

Alte Bekannte?

Neben einigen wenigen Menschen erzählt der Roman den Belagerungskrieg vor allem aus der Sicht von 3 Chaos Space Marines. Diese sind teilweise bereits aus der Horus Heresy bekannt und so kann man alte Gesichter von “damals” auch nach 10.ooo Jahren wieder in den Schützengräben sehen. Solltet ihr die WH30K Reihe nicht gelesen haben, so ist dies nicht weiter tragisch und ihr könnt euch auch ohne Vorwissen das Buch aneignen.

Eisensturm

Die Menschen sind den Chaos Space Marines und ihren Provokationen schutzlos ausgeliefert. Nach Jahrtausenden der Langeweile sind die Soldaten kaum trainiert und machen Fehler um Fehler. Zudem kommt, dass die Operation sorgsam geplant und bestens vorbereitet ist. Angriffskreuzer und Truppentransporter bombadieren und entladen binnen weniger Stunden Myriaden an Sklaven und Kriegern, Kanonen und Panzern. Über 400 Seiten lang könnt ihr zusehen wie der Eisensturm Festungen dem Erdboden gleich macht und Blut spritzt. Dabei nimmt sich die Beschreibung des Massakers kein Blatt vor den Mund und Khorne wird hier voll und ganz gehuldigt.

Belagerungsfeldzug

Der Roman ist wohl recherchiert und lehrt den Lesenden viel über das komplexe Thema einer Belagerung. Wie nimmt man eine Festung mit möglichst wenig Verlusten oder Zeitverlust ein. Kein Aushungern sondern das stete Graben von Ringen und Schützengräben ist hier an der Tagesordnung. Verschiedene Taktiken und Strategien werden offenbart und sorgen für Abwechslung zwischen den Schlachten. Dabei ist lange Zeit nicht wirklich klar, was das eigentliche Ziel der Invasoren ist, denn die Bastion bewacht “etwas Wichtiges”.

Kritik

Ich bin zwar schnell ins Buch rein gekommen und die Beschreibungen sind detailreich, doch es gibt zahlreiche Probleme. Viele der Statisten bleiben farblos. Menschen werden kurzzeitig eingeführt, bekommen einen Namen,einen Charakter und sterben dann allzu schnell. Selbst die übrigen Chaos Space Marines der Iron Warrior sind langweilig. Neben unseren Protagonisten Honsou, Forrix und Kroeger bekommen wir niemanden, der uns ans Herz wachsen könnte. Und nicht mal bei diesen können wir Sympathien aufbauen, weil ihre Brutalität ungemein bösartig ist. So bleibt das Buch ein Schaulaufen: Gewalt gegen unterlegene Gegner wird zelebriert und Leben werden ausgelöscht ohne dass sie etwas bedeuten. Im Gegensatz zur Death Guard kann ich nach dem Buch nur wenig mit den Iron Warrior anfangen und lasse sie als Phänomen im Raum stehen. Mehr als ein Buch brauche ich von ihnen nicht, weil ich mich nicht mit ihnen identifizieren kann oder möchte.

 

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[…] dem etwas schwer zu verdauenden Eisensturm der Iron Warriors, habe ich mich auf ein geerdetes Setting gefreut. Mit einem neuen Ciaphas Cain […]