Mit Fulgrim und den Visionen des Verrats betreten wir wahrlich einen Aspekt der Chaosgötter, der sich nur schwierig bespielen lässt. Wieso Graham McNeill es nun aber doch schafft, Slaanesh so zu beschreiben, dass ich das Buch empfehlen kann, erfahrt ihr hier.
Die Fakten
576 Seiten
Preis: ~7,50 € // Preis pro Seite: 1 Cent
Erschienen: Mai 2010
Autor: Graham McNeill
Dauer des Hörbuchs: 17,5 Stunden (2019)
Wer ist der Phoenizier?
Fulgrim ist einer der Primarchen und befehligt die dritte Legion der Emperor’s Children, die Söhne des Imperators. Durch die Gensaat werden alle Krieger zu einer Perfektion in allen Dingen getrieben. Sie sehen unglaublich gut aus, kämpfen und philosophieren oder zeichnen in überirdischen Dimensionen. Selbst für Space Marines sind sie über die Maße strebsam und üben insbesondere den Schwertkampf hingebungsvoll. Dieser Charakterzug machte die Legion zu einer der ersten Opfer der Chaosgötter und damit attraktiv für den Prinzen Slaanesh.
Der Tempel der Laer
Nach dem großen Kreuzzug werden gefundene Xenosrassen integriert oder aber vernichtet und so werden die Emperor’s Children zu den Laer gesandt. Die Schlachten fordern hohe Oper auf beiden Seiten doch dann überwiegt die Perfektion der Space Marines und sie können nach dem Ausschalten der Verteidigung in das heilige Herz der Laer vordringen. Fulgrim und seine Kinder werden von den ersten Sichtungen des Chaos überrollt, sind sie doch nicht geschult im Umgang mit diesem Gegner. Der Primarch nimmt ein Xenos-Schwert an sich und lässt dafür eine Klinge zurück, die ihm einer seiner Primarchenbrüder geschmiedet hat. Korrumpiert durch einen großen Dämon des Slaanesh beginnt das Schwert mit den Einflüsterungen.
Die Eldar mischen mit
Die weiteren Kreuzzüge und Kolonialisierungen sorgen auch dafür, dass die Space Marines der dritten Legion einen Eldarplaneten anfliegen. Fulgrim sorgt jedoch dafür, dass dieser nicht durch schwere Maschinen und Menschen beschädigt wird, sondern befiehlt die Siedlungsansprüche ruhen zu lassen. Zu Perfekt sei die von den Eldar geschaffene Jungfernwelt. Da dies jedoch nicht nur bei den Offizieren von ihm sondern auch den Xenos zu Irritationen führt, kommt es zu einer Warnung vor dem Chaosgott mit dem die Eldar schon viele Erfahrungen gesammelt haben. Die Stimme in dem Kopf des Phoeniziers sorgt für mehr Blut und die weisen Worte werden in den Wind geschlagen.
Worte der Zwietracht
Horus offenbart sich seinem Bruder Fulgrim und spricht mit ihm über seine Pläne den Imperator der Menschheit zu stürzen. Nach einem Gespräch unter vier Augen wird der Primarch der Dritten Legion zu seinem Bruder Ferrus Manus geschickt, Herr der Iron Hands. Dieser erkennt jedoch die Falschheit in seinem gefallenen Bruder und ist verärgert, dass das Schwert abgelegt wurde, was er ihm schmiedete. Nach einem kurzen aber intensiven Kampf triumphiert Fulgrim über Manus. Horus ist ebenso erzürnt, dass sein wortgewandter Bruder keine weitere Legion für ihn drehen konnte.
Istvaan V
Zeit vergeht und die Ereignisse um Istvaan III nehmen ihren Lauf. Mehr dazu in den anderen Rezensionen, da die Biofresserbomben in diesem Teil keine große Rolle mehr spielen, viele Perspektiven haben den Blick schon geteilt. Viel gefährlicher und umso tragischer ist jedoch die anbrechende Schlacht um Istvaan V. Die Legion verfällt weiter und wird von Slaanesh korrumpiert. Auch die Menschen an Bord – Künstler und Pictographen – verfallen der Lust am Neuen und geben sich dem Chaos hin. Das Landeplatzmassaker führt zu der Vernichtung von vielen loyalen Brüdern in einem Hinterhalt und auch der Primarch Ferrus Manus stirbt in einem zweiten und letzten Duell gegen den Phoenizier.
Kritik
Das Buch schafft es das schwierige Thema gut einzufangen, will am Ende jedoch noch zu viel. Vier Bücher lang wird der Verrat angekündigt, aufgebaut und Istvaan III bekommt viel Platz geboten. Dann jedoch fällt Fulgrim an Slaanesh und das Buch könnte zum Schluss kommen. McNeill macht aber weiter und das Landeplatzmassaker bricht los. Ein solch epischer Moment könnte in meinen Augen wohl einen eigenen Roman bekommen. So wirkt es mir etwas zu gehetzt, doch das ist das einzige Haar in der Suppe. Die Darstellung der Perversion ist abwechslungsreich und nicht abgedroschen oder zu hart. Euch sollte jedoch klar sein, dass es bei diesem Chaosprinzen anders zugeht als bei Khorne oder Tzeentsch! Ich bin sehr zufrieden mit dem fünften Buch und kann es nur empfehlen.
Die Schaubilder entstammen übrigens der Quelle Audible, wo ihr die Hörbücher zu Horus oder anderen Inquisitoren und Kommissaren bekommt.
[…] Rezension: Fulgrim – Visionen des Verrats – Horus Heresy V […]